Legitimität von Versteigerungstrick und Arbitragehandel

jetzt ergibt sich für mich die Frage, was Du unter Arbitrage-Handel tatsächlich verstehst?

In meinem Verständnis ist AH das Ausnutzen des Handelsbonusses des Kapitäns zur Vermehrung des Kapitals, ohne wirklich etwas zu produzieren.

Das positionieren eines AH-Schiffes mache ich auch und ich zähle mich zu den weniger guten Spielern. Aber eben nur eins pro Hafen...die Staffelung mehrerer AH-Schiffe (das ist doch das, was immer mit MK7 bezeichnet wird, oder?) ist mir noch eindeutig zu hoch. Da muss ich noch etwas tiefer einsteigen und mir auch mal ein Save von Dir ansehen, um es überhaupt zu verstehen!

Wenn Du dieses MK7 meinst, wenn Du sagst, dass Du das bei keinem anderen erwartest...ok...das ist sicherlich nur was für cracks. Aber der "einfache" AH kann eigentlich von jedem genutzt werden. Selbst ohne ihn zu verstehen!
So habe ich mich damit vertraut gemacht...Ich habe mir Deine Preisliste genommen, ein Schiff mit nem 4er Käppi und die Route eingestellt. Anfangs war ich enttäuscht, da ich sehr häufig die "Verlust"-Nachricht für den Konvoi bekommen habe, allerdings dann feststellte, dass sich im Kontor Waren für einen Schweine-EK türmten. Dann habe ich die Preise soweit angepasst, bis die Schiffe nur noch Kapital erwirtschaften...

Hi Dorimil,

sehe ich eigentlich genauso. Ich hatte dabei das Problem, dass die Stadt zuviel Waren hatte und somit die Preise "versaut" waren. Also alle Preise waren im Keller (Eisen für 260GS).
Ich bin dann einfach in die Stadt gefahren und hab erstmal Eisen gekauft. Mit der zeit hab ich dann immer die AS kontrolliert und bei zu billigen Preisen die "Waren vom Markt genommen".

Aber ich kenn eigentlich niemanden der mit Erfolg den MK7-AS angewendet hat - ausser Ugh! natürlich

Es mag ja sein, dass mittlerweile viele, die sich selbst als weniger gute Spieler ansehen, Arbitragehandel betreiben, nur glaube ich nicht, dass es ein wirksamer Trick für Spieler ist, die tatsächlich weniger gut sind.
Denn erstens braucht man einiges Wissen über die Handelsstrukturen, um die entsprechenden Ein- oder Verkaufspreise einzustellen. OK, man kann auch einfach die von Ugh! hier zur Verfügung gestellten Zahlen einsetzen, unabhängig von den Randbedingungen des konkreten Spiels und der Handelfähigkeiten der jeweilig tatsächlich verfügbaren Kapitäne. Das mag auf die Dauer ein wenig Geld bringen, wirklich reich wird man damit aber nicht unbedingt werden.

Vor allem aber ist der Sinn des Arbitragehandels, wie er von Ugh! praktiziert wird, schnell große Mengen Bargeld zur Verfügung zu bekommen. Dies ist nur dann sinnvoll, wenn man möglichst schnell eine große Bauindustrie und Grundversorgung errichten will, ohne erst einiges an Goldeselbetrieben aufbauen zu müssen. Das erfordert wiederum erhebliche Fähigkeiten zum Hanseausbau, sprich man muss ein guter Spieler sein.
Für jemanden, der einfach nur langsam dahin spielen will, ist es viel praktischer, sich mittels Ausliegertrick anfangs ein wenig Bargeld zu besorgen und damit zu arbeiten.

mir hat es bisher sehr geholfen!

Ok, ich habe mir das Startkapital mit Städteplünderungen besorgt, aber das wurde dann in den Aufbau investiert, erst die Kontore, dann in Betriebe. Dadurch hat man relativ schnell laufende Kosten für Steuern, Löhne, Heuer, usw. Da der Handel noch nicht so ausgereift ist, läuft man sehr schnell Gefahr Pleite zu gehen.
Hier hilft selbst der einfache AH die Kosten zu decken, vorrausgesetzt man hat genug Kapitäne mit Handelsfähigkeit 4 oder 5. Aber auch hier habe ich Glück gehabt, davon relativ viele gleich zu Beginn zu finden. Je besser der Handel funktioniert, desto unwichtiger wird der AH, das ist klar. Aber ein wenig extra sind auch nicht zu verachten.
Sicherlich ist der Gewinn bei mir nicht die Welt, ich schätze mal, daß ich in 30h spielzeit im Moment etwa 25.000 Gewinn mache, das ist mit Ugh! keinesfalls vergleichbar, das weiss ich.

Dann melde ich mich auch nochmal zu Wort:

Im Grunde stimme ich erstmal Swartenhengst weitestgehend zu! Der Arbitraghandel an sich ist eine Methode Gewinne zu erzielen, einzig und allein durch die Ausnutzung des Handelsbonis bei den 4er und 5er Kapitänen und mit einer geschickten Preiseinstellung ohne tatsächlichen Handel im eigentlichen Sinn. Wieviel Geld man damit nun macht, das hängt vom Geschick oder auch nur einfach vom Willen des einzelnen Spielers bei der Einrichtung des AS - Handels.

Man macht aber damit Geld und unter Umständen sogar sehr viel Geld, genauer gesagt Bargeld. Das Problem ist aber und das habe ich schon oft erwähnt, dieses gewonne Geld vernünftig zu investieren um so durch das "normale Geschäft" die richtigen Gewinne zu machen. Gesil und / oder Lord D. haben es klar gesagt und mittlerweile stimme ich ihnen zu. Mehr als eine Anschubfinanzierung ist es eigentlich nicht. Irgendwann macdht man auch so genug Geld, daß man keine Geldsorgen mehr hat / fette Gewinne erwirtschaftet. Bei dem einen dauert das halt länger, bei dem anderen kürzer und einige benötigen den Arbitragehandel sogar gar nicht, andere hingegen immer !

Ugh´s Einwurf muss ich aber widersprechen. Der AS Handel wird von vielen Spielern genutzt (vorallem weniger guten Spielern). Ich bin zwar kein Juror, nicht im entferntesten, aber ich habe mir viele Saves (und nicht nur von der "Upperclass") gezogen und angesehen. Ich schaue mir gerne Spiele von anderen an, um alles mögliche zu lernen. Viele haben AS Handel zumindest in der Anfangsphase benutzt!
Allerdings hat kaum einer die höheren Weihen des AS Handels eingesetzt, daher stellt sich vielleicht die Frage wieso!
Die Antwort ist einfach: Das System ist nicht so einfach zu verstehen, denn dank Gunter hatte es auch erst bei mir "klick" gemacht vor dem Treffen in Vielitz und seitdem raffe ich das ganze Prinzip einschließlich Mk 7.
Daher bleiben die meisten bei den Anfängen des AS Handels stehen und belassen es auch dabei (auch weil es so viel anderes zu kapieren gibt, Stichwort Bauplatzoptimierung). Der Grund liegt auch darin, daß es an sich keine klare "Anleitung" gibt, er in der Tat nicht "einfach" ist und man sich erstmal schwer einlesen und rumexperimentieren muss, wobei einige schnell die Lust verlieren oder erst gar nicht die Motivation haben.
Ich persönlich setzte auch nur den ganz einfachen AS Handel als Rückendeckung ein, obwohl ich auch mk 7 machen könnte. Ich brauche ihn ganz einfach nicht, aber vielleicht kann ich ihn ja mal Spaßes halber 1303 nebenbei machen (auch wenn ich andere Probleme im Spiel habe, die wichtiger sind). Mal sehen, ..., aber viel halten gtue ich davon nichts. Zwar würde ich meinen UW gigantisch steigern mit allen "Folgen", aber sinnvoll ? Eher nicht, denn Geldsorgen habe ich ja nicht und schließlich bin ich auch noch Pirat und weiß mir anders zu helfen...

Von einer Einschränkung des Arbitrage halte ich nicht viel. Zum einen brauchen weniger gute Spieler eine Einstiegshilfe, die leicht ist. Zum anderen braucht man den AS Handel in der Tat "irgendwann" gar nicht mehr in seinem Spiel. Zu guter letzt, das Geld machen ist das eine, damit das Richtige anzufangen das Andere (und wichtigere) !

Mandela

Zitat

Original von Swartenhengst
Vor allem aber ist der Sinn des Arbitragehandels, wie er von Ugh! praktiziert wird, schnell große Mengen Bargeld zur Verfügung zu bekommen. Dies ist nur dann sinnvoll, wenn man möglichst schnell eine große Bauindustrie und Grundversorgung errichten will, ohne erst einiges an Goldeselbetrieben aufbauen zu müssen...

Wenn man große Mengen Bargeld erwirtschaften will, muß man auch große Mengen Bargeld investieren.
Hier scheint in Vergessenheit geraten zu sein, daß ein Arbitragehändler auch enorme Mengen an Bargeld bindet. Es gab eine Zeit, da wurde in jedem zweiten post gejammert, daß man nach der Abrechnung mit mehreren 10000 Gs in den Miesen steckt und 3 Tage braucht, um wieder auf eine schwarze null zu kommen, nur um 3 Tage später in der gleichen Situation zu stecken.
Das nötige Kleingeld erst einmal aufzutreiben dürfte einem friedlichen Händler ungleich schwerer fallen, als einem Piraten. Selbiges gilt übrigens genauso für die Schiffe.
Daher bin ich immernoch der Meinung: Der Pirat darf Plündern und Rauben und der friedliche Händler darf (Arbitage-)Handeln.

Larsson

jedem teilnehmer sollte es erlaubt sein so geld zu machen wie er/sie will (ohne trainer) und schiffe zu bauen/ersteigern/konfiszieren wie er/sei es fuer richtig haelt.

mir fällt gerade noch etwas zum Thema AH ein:

Der Rang des Spielers ist ja in den einzelnen Städten unterschiedlich und richtet sich nach Vermögen und Ansehen. Das Ansehen hängt mehr oder minder mit dem Handelsvolumen in der Stadt ab. Wenn man nun am Anfang des Spiels steht, steigt man in der HS sehr schnell auf (klar, die versorgt man auch am besten). Mit dem anfänglichen Handel schafft man es in den anderen Städten bis zum Kaufmann oder sogar Fernkaufmann. Dann wird es aber schon schwieriger.
Setzt man in so einer Stadt aber ein AH-Schiff ein, so steigt dass Handelsvolumen auch dramatisch an. Dadurch war es mir möglch schon recht früh in vielen Städten zum Ratsherrn aufzusteigen und somit die 2. Mauer zu beantragen. Zwar ist danach nicht sonderlich viel passiert, da ich den Bau (noch) nicht gefördert habe. Aber so Stück für Stück baut die Stadt die Mauer schonmal weiter (auch wenn es nur 2-3 Mauerteile pro Termin sind).

Wer das konsequent ausnutzt, hat nicht nur mehr Geld sondern auch noch einen zeitlichen Vorteil mit den Mauern. Wenn man früh damit anfangen kann, sind die Mauern evtl. auch früher fertig und da man dann noch nicht so viele Betriebe hat auch billiger..

Das soll kein Argument für oder gegen AH von mir sein, aber hier ging es ja um den Sinn des ganzen. Wenn das woanders besser hingehört, sorry, dann haben die mods etwas Arbeit.