Preisbetrachtungen (lang)

  • Hallo Gemeinde,


    nachfolgend ein paar Überlegungen zu Preisen; zum einen korrekte Herstellpreise, zum anderen gewinnmaximale Verkaufspreise.



    Eigentlich wollte ich mich dem Thema eines anderen Threat damit nähern (Produktkombi neuer NL; ich dachte die Knappheit der Waren am Preis festmachen zu können). Statt des grossen Wurfs hier der kleine:



    Herstellkostentabelle:



    .................Sommer........Winter........Mittel
    Bier...............41............42............41
    Eisenerz..........960
    Eisenwaren........237
    Felle.............736...........738...........736
    Fisch.............473...........517...........484
    Fleisch...........387
    Getreide..........110...........165...........120
    Gewürze.............-.............-.............-
    Hanf..............440...........880...........503
    Holz...............84
    Honig.............105...........210...........120
    Keramik...........184
    Leder.............419
    Pech...............63
    Salz...............34
    Tran...............83............83
    Tuch..............243
    Wein..............210...........420...........240
    Wolle.............960
    Ziegel.............97



    Nur effektive Produktion, keine Frachtkosten, kein Produktionsbonus bei 3 und mehr Betrieben


    Die Entscheidung bestimmte Betriebe zu bauen, fällt nach dem Versorgungsbedarf, nicht nach den hier beschriebenen Gewinnmöglichkeiten. Die Tabelle hatte ich für mich gedacht als Entscheidungshilfe für die Verkaufspreise der möglichst billig zu haltenden Grundversorgungsgüter (grade wg. Sommer/Winterpreis). Ausserdem kann man sehen ob Im- oder Export mit Übersee (oder nach LF) lukrativ ist.




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    ...wen es interessiert, wie ich zu den Zahlen gekommen bin (nur für Fans):


    Die Tabelle berücksichtigt nicht nur die Betriebskosten (Lohn & Steuer), die im Stadtbildschirm ausgewiesen sind, sondern auch den Wareneinsatz (bewertet mit den Kosten hier aus dieser Tabelle). Für Getreide, Hanf, Honig, Wein und deren Veredelungsprodukte ergeben sich durch die reduzierte Produktion im Winter höhere Werte. Der Mittelwert aus beiden ist dann das nach Stückzahlen gewichtete Jahresmittel.
    Bis dahin nur Fleissarbeit.
    Zwei trickreiche Stellen gibts: die jeweils gekoppelte Produktion für Fisch/Tran und Fleisch/Leder.


    Fisch/Tran:
    Der obige Fischpreis ergibt sich allein aus der effektiven Fischproduktion. Bei der Tranproduktion hab ich die dabei anfallenden Fische mit diesen Preisen bewertet und von den Kosten abgezogen, den Rest auf die Tranproduktion umgelegt.


    Fleisch/Leder
    Hier wars schwieriger, weils für keinen der beiden externen Preisvorgabe gibt. Ich hab mir damit beholfen für Leder den wirtschaflich maximalen Höchstverkaufspreis anzusetzen. Wegen der gekoppelten Produktion wird Leder immer in Unterversorgung bleiben, solange nicht mehr als der doppelte Bedarf an Fleisch produziert wird (was wohl kaum jemand machen wird). Mit den 419* für Leder verkauft man auf jeden Fall die komplette Produktionsmenge (mehr dazu unten). Ledererlöse von den Kosten abgezogen, Rest auf Fleischeinheiten umgelegt.
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    Höchstpreise für Luxusgüter zur Gewinnmaximierung


    Vorabüberlegungen:


    - Für Waren, deren Preise keine oder wenig Auswirkung auf die Zufriedenheit der Hanseaten haben:
    Eisenerz, Eisenwaren, Felle, Gewürze, Hanf, (evtl. Honig, Keramik), Leder, Pech, (evtl. Tuch, Wein, Wolle)
    Vielleicht muss die Liste noch korrigiert werden.
    - Preise haben bei P2 keine Auswirkungen auf die Verbrauchsmenge (mit einer geringen Einschränkung s.u.)
    - Einschränkung: KI-Händler stören (vermutlich)


    Auch hier für die Praktiker die Tabelle erst, die Erklärung danach:


    Eisenerz......1619
    Eisenwaren.....489
    Felle.........1276
    Fleisch.......1761
    Getreide.......204
    Gewürze........495
    Hanf...........759
    Honig..........206
    Keramik........319
    Leder..........419
    Pech...........105
    Tuch...........392
    Wein...........416
    Wolle.........1591



    Das sind die Höchstpreise, bei denen es noch _keinen_ Umsatzrückgang gibt.


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    ...und jetzt folgt wieder die langatmige Erklärung:
    Umsatzrückgang gibts überhaupt nur auf eine Art: wenn die im städtischen Lager befindliche Menge geringer ist, als der _Tages_bedarf (leicht zu bestimmen, Markthalle: Wochenbedarf/7). Ansonsten wird auf jeden Fall der _gesamte_ Bedarf zu Marktpreisen gedeckt.
    Die Hanseaten kommen genau einmal täglich alle gemeinsam in die Markthalle und kaufen ihren gesamten Tagesbedarf ein; falls nicht genug da ist, verfällt der Verbrauch. Es wird also nie mehr verkauft, als zu diesem Zeitpunkt im _städtischen_ Lager ist. Über die obigen Preise kann man ziemlich genau erreichen, dass genau ein Tagesbedarf da ist. Die Werte sind möglichst genau (ohne Sicherheitsmargen), aber bei Bruchteilen immer in die sichere Richtung gerundet.
    Grundlage sind Beobachtungen von 4 Städten unterschiedlicher Grösse (Köln 4700 EW, Bremen 5300, Hamburg 7400, Boston 9100, bei Eisenerz: Bremen, Scarborough, Groningen, Harlingen, Brügge). Die Werte sind allesamt erstaunlich nah beieinander, die meisten Werte unter 2% unterschiedlich. Oben in der Tabelle stehen jeweils die _geringsten_ Preise.
    (Bei Interesse die Exceltabelle dazu per PM)
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    Bei den Vorprodukten Eisenerz, Eisenwaren, Hanf, Leder zu beachten:
    Der Bedarf der städtischen _Betriebe_ wird erst gekauft _nachdem_ der vollständige Einwohnerbedarf gedeckt ist. Das bedeutet bei auch nur geringfügigen Überziehungen der Preise, dass die Betriebe ihre Produktion einstellen. Vor allem Eisenwaren für Jagdhütten in Nowgorod, aber auch Waffenschmiede (alle drei Waren: "Produktion eingestellt, da es in der Stadt kein ... gibt"), Fischer und Schmieden sind betroffen. Ich vermute, KI-Betriebe reagieren ähnlich.


    Ein anderes Problem in Kombination mit Autokonvois, die erst "alles aufladen", dann Zuteilung abladen. Wenn genau dazwischen der Verkaufstermin liegt, geht das Stadtlager auf 0, der Verwalter füllt auch nicht mehr auf, bevor der nächste VK-Termin ist. Abhilfe schafft ein vorgeschaltetes verkaufen der 2-Tagesration vom Schiff aus:


    (Autokonvoistationen in der Zielstadt:)
    ...
    -Verkauf Zweitagesration vom Schiff
    -alles aufladen
    -Zuteilung abladen/ Produktion aufladen
    ...


    Die Preise, bei denen genau der Zweitagesbedarf verkauft wird sind:



    Bier............63
    Eisenerz......1520
    Eisenwaren.....468
    Felle.........1221
    Fisch..........786
    Fleisch.......1649
    Getreide.......199
    Gewürze........485
    Hanf...........767
    Holz...........103
    Honig..........199
    Keramik........308
    Leder..........404
    Pech...........103
    Salz............51
    Tran...........149
    Tuch...........372
    Wein...........399
    Wolle.........1541
    Ziegel..........-


    have fun!

  • Kleiner Einwand zur tollen Liste / zum guten Thread:


    Der Höchstpreis für Eisenwaren liegt nach meiner Erfahrung bei 518 GS / Fass und bei Eisenerz beträgt er 1.810 GS / Last.


    Mandela

    Nur der Pirat ist der wahre Händler, denn nur er hat alle Möglichkeiten (business is war !!! ;) :P

  • Mandela


    Es geht nicht darum pro Tag und Stadt genau eine Eisenware zum Maximalpreis zu verkaufen, sondern um den höchsten Preis, bei dem noch die _gesamte_ Stadtnachfragemenge verkauft wird.


    e.g.
    Boston (9100EW) Eisenwarenverbrauch wöchentlich 133. Also Tagesverbrauch 133/7 = 19. Bei Preiseinstellung für Eisenwaren 489* werden genau 19 Fass ins Stadtlager verkauft. Die werden dann genau von den Bürgern gekauft, dann vom Verwalter ergänzt. Am nächsten Tag wieder 19 Fass zu 489*, und nicht 1 Fass zu 518*
    ...Praxistest folgt im Contestspiel.


    @Dr Nod.
    > Die Preise hängen nur vom Schwierigskeitsgrad Handel ab.
    Festgestellte Preise beziehen sich auf das Contestspiel.

  • Zitat

    Original von Ugh!
    .................Sommer........Winter........Mittel
    Holz...............84


    Ist das ein Tippfehler (64 GS erschiene mir realistisch) oder wie kommst Du sonst auf diesen Wert für Holz?

  • Auf die Gefahr hin mich zu blamieren:


    Ich verkaufe Eisenwaren bis 475 GS, aber die Menge die sich dann in den Stadtlagern befindet ist nicht in allen Städten gleich. Habe es nun nicht so genau im Kopf, aber in einigen sind es ca. 20 während es wo anders nur so um die 15 sind. Ist mir einfach nur aufgefallen und habe es nicht weiter ergründet. Es betrifft aber beides sicher Städte ohne EW-Produktion.


    Haben die Einwohner in unterschiedlichen Städten auch unteschiedlichen Tagesbedarf ?(

  • Zitat

    Original von Machzo


    Haben die Einwohner in unterschiedlichen Städten auch unteschiedlichen Tagesbedarf ?(


    Hallo Machzo,
    laut Verbrauchstabelle (siehe Tippsammlung) kann es zu unterschiedlichem Verbrauch kommen.
    Es kommt auf die Zusammenstellung von reiche/wohlhabende/arme an.
    Da kann es bei gleichen EW zu unterschiedlichem Verbrauch kommen ;)

  • :D


    @ugh


    das hättest du auch leichter haben können, zumundest was die durchschnittsproduktionspreise angeht. die von dir ermittelten entsprechen nämlich ziemlich genau den voreingestellten werten des verwalters bzw. denen des konvoi-autohandels. welche wiederrum den produktionskosten (und denen der u-wertberechnung) zu grunde liegen. somit hast du aber jene werte (zum grössten teil) bestätigt bzw. umgekehrt.


    da es sich bei den von dir ermittelteten verbräuchen (übrigens klasse) um diejenigen des schwierigskeitsgrads "händler" handelt, und diese explizit (wie ja auch von dir und vom doc erwähnt) für den contest ausgearbeitet wurden, schlage ich vor, das thema in den contestbereich zu verschieben oder aber im thementitel zu erwähnen auf welchen schwierigkeitsgrad sich deine verbrauchswerte beziehen - könnte sonst zu massiven irritationen führen.

  • Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass der Praxistest der Höchstpreise selbst bei den typischen Reichen-Produkten nach spätestens 14 Spieltagen zu deutlicher Zunahme der Unzufriedenheit führt. Ich verfolge die Sache wegen Aussichtslosigkeit nicht mehr.
    Bis denn...

  • Zitat

    Original von Ugh!
    Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass der Praxistest der Höchstpreise selbst bei den typischen Reichen-Produkten nach spätestens 14 Spieltagen zu deutlicher Zunahme der Unzufriedenheit führt. Ich verfolge die Sache wegen Aussichtslosigkeit nicht mehr.
    Bis denn...


    Gilt die Unzufriedenheit auch für Bevölkerungsgruppen die diese Ware gar nicht benötigen ?(


    Wenn Du Beispielsweise die Preise für Wein längere Zeit auf hohem Niveau läßt, sind dann nur die Reichen unzufrieden oder aber auch die Armen ?(

  • Seebär
    > Gilt die Unzufriedenheit auch für Bevölkerungsgruppen die diese Ware gar nicht benötigen
    > ...
    > für Wein längere Zeit auf hohem Niveau läßt, sind dann nur die Reichen unzufrieden oder aber auch die Armen
    Erstmal direkt: nein. Wird die Ware nicht gebraucht, ist auch die Zufriedenheit nicht davon abhängig. Allgemein (IMHO) sind die Reichen gegenüber hohen Preisen sehr viel widerstandsfähiger (solange es die Waren nur überhaupt gibt).
    HTH, Ugh!