Also meine Standardstrategie für das verlustfreie Entern von Piratenschiffen ist folgende:
1. In Windrichtung abhauen, dabei durch leichte Korrekturen zu erreichen versuchen, dass der Pirat nicht direkt hinter mir fährt, sondern leicht seitlich versetzt. Dieses tun, bis der eigene Holk Maximalgeschwindigkeit erreicht hat. (Mindestens 7 Knoten sollten das sein, wenn zu wenig Wind ist, überlegen, ob ich einen Treffer riskieren, oder warten möchte.)
2. Sobald die Höchstgeschwindigkeit erreicht ist, so schnell wie möglich eine 360-Grad-Drehung vom Piraten weg machen.
3. Der Pirat macht die Drehung mit, und schießt eine Salve ab, die aber am Schiff vorbei geht, wenn ich nur schnell genug drehe.
Dann gibt es je nach Wind und Pfiffigkeit des Piratenkapitäns zwei Möglichkeiten:
4.a) Ich sitze direkt hinter dem Piraten, der nun seinerseits versucht, von mir wegzukommen. Verfolgung aufnehmen wie bei einem Flüchtenden. Der Vorteil ist nur, dass der Pirat in der Regel nicht vom Schlachtfeld verschwindet, sondern am Rand beidreht.
4.b) Der Pirat versucht zu mir weiterzudrehen, um noch eine Salve auf mich abzufeuern. In diesem Fall auf das Heck des Piraten zuhalten, evtl. sogar etwas hinter das Heck. Der Pirat reagiert dann fast immer höchst sonderbar und dreht plötzlich von mir weg, verliert an Geschwindigkeit und bleibt häufig genug ganz stehen. Das Manöver der beiden Schiffe erinnert in so einem Fall entfernt an das Balzverhalten von Rotwild, wobei der Pirat den Part der Hirschkuh übernimmt, die plötzlich stehenbleibt, um sich von meinem Jäckerbock bespringen zu lassen.
Mit absoluter Sicherheit klappt das Verfahren natürlich nicht, manchmal muss man noch durch Änderung der Drehrichtung der ersten Salve falsch herum ausweichen, und richtig übel wird es natürlich, wenn bei halber Drehung der Wind verreckt, aber zu 90% klappt die Methode bei mir, ohne dass mein Jäger einen Kratzer abbekommt.