Eine Hansegeschichte

  • Als die Schnigge eintraf, wurden Waffen und Matrosen auf den Konvoy gebracht



    Nun würden die Piraten uns hoffentlich nicht mehr angreifen wollen.


    Die "Matros Waff" hatte ersteinmal wieder Ruhe.


    Mit Minimalbesatzung stach vollig überraschend die Schnigge 1 am 3. Februar in Richtung Köln in See.
    Man munkelte, daß hier einer der seltenen Kapitäne anzutreffen sei.


    Angesichts des massiven Importbedarfes Königsbergs mußte ich Schiffsraum zusammenfassen,
    und dazu brauchte ich mehr Kapitäne als Konvoyführer.


    Die Kontorsrouten wurden angepaßt, damit der automatische Mengenausgleich besser lief
    und unverkäufliche Ware sich nicht irgendwo stapelte.


    Wann diese Krise überstanden sein würde, konnte ich nicht ahnen.




    PH

  • Am 4. Februar wurde eine neuer Kraier in Auftrag gegeben,
    da die Auftragsliste fast abgearbeitet war.
    Dank der noch laufenden Pech- und Hanfproduktion konnte ich das bequem schultern.
    Notfalls wurde eben Überschuß an Wein veräußert.


    Gemäß meines Planes mußte schnell ein Großkonvoy nach Westen geschickt werden,
    denn ich mußte, so schwer das auch sein mochte,
    die Stadtproduktionen ALLER Städte heranziehen.


    Die Versorgungslage wie sie sich am 8. Februar darstellte.



    Im Stadtrat ging es hoch her.
    Der Markt schrie nach Bier, Fleisch und Fisch
    Auch Getreide war Mangelware.
    Überhaupt: Fast alle Güter des täglichen Bedarfes waren knapp.
    Die Krise konnte nicht mehr verdeckt werden.
    Einzig in Wein schien die Stadt bzw mein Kontor regelrecht zu schwimmen.


    Holz hatten wir auch genug, aber das konnte man nicht essen.


    Mir wurde dringend angeraten, schleunigst für die Beschaffung der Waren zu sorgen.


    Am 11. Februar war der nächste Kraier fertig.


    Gemäß meiner Planung wurde ihm der Name "Westland K1" zugewiesen.


    Anschließend erfolgte der Ausbau zum Konvoyführer




    PH

  • Die Schnigge 1 war in Köln am 11. Februar eingelaufen.
    Leider war kein Kapitän anwesend, aber immerhin Salz konnte günstig erworben werden.


    Wie das Schicksal es wollte, meldete sich am 18 Februar ein neuer Kapitän in der Hafenkneipe zu Königsberg.


    Damit war die Westland erst einmal einsatzbereit.
    Um volle Orlogstärke zu bekommen,
    fuhr sie nach Danzig.


    Die Schnigge 1 hatte einen Abstecher nach London gemacht und segelte voller wertvoller und dringend benötigter Waren heim.
    Auch Matrosen waren angeworben worden.


    Der "Transporter" Matros Waff hingegen versuchte in Rügenwald weitere Mannen zu bekommen


    Wenn der Westland Konvoy stehen würde, mußten die Matrosen und Waffen da sein.


    Da keine eigenen Produktionen geplant waren, würde die Anheuerung keine Löcher in die Liste der Arbeitskräfte reißen.
    Zuhause mußte ich vorsichtig sein, denn würde einmal die Stimmung der Arbeiter umschlagen,
    könnte ich mich keinesfalls darauf verlassen, daß ich noch Matrosen bekäme.


    PH

  • Am 22. wurde in Rügenwald die Mannschaft auf die Westland gebracht.
    Auch Entermesser standen ausreichend zur Verfügung.


    Durch die Kontore hatte ich ja Zugriff auf die städtischen Waffenproduktionen,
    weshalb zumindest dieses kein Problem darstellen würde,
    solange ich auf Sparflamme nur zuhause Schiffe baute.
    Nur, der nicht gerade hohe Bedarf an einigen Waren, die ich aufkaufte oder herstellte,
    nötigte mich geradezu, mit dem Landesfürsten in engem Kontakt zu bleiben.


    Da ich immer genug Bargold für den Einkauf benötigte und weitere Schiffe plante,
    mußte ich überschüssige Waren, die ich nicht umschlagen konnte,
    dem Hohen Herren verkaufen.
    Lukrativ war das zwar nicht,
    aber wenn schon Thorn angefahren wurde,
    dann bitte auch mit möglichst viel Wein an Bord zurückkommen.


    Des Fürsten Preis lag zuweilen unwesentlich niedriger oder höher als der aktuelle Stadtpreis,
    oft aber war ich mit dem Verkauf an die Stadt in Zweierlei Hinsicht besser bedient.
    Einerseits war, selbst angesichts der Schwemme an Wein, jedes verkaufte Faß meinem Ansehen dienlich,
    Zweitens erzielte ich für die ersten Fässer weit bessere Preise.


    Erst wenn der Markt vollauf gesättigt und das Niveau des Angebotes des Fürsten erreicht war,
    nahm ich jenes sein Angebot wahr.


    So geschehen am 23. Februar für die Überschüsse an Eisenerz.


    Sicher benötigte Memel auch manchmal etwas, aber dann war nach 5 Last Ende der Fahnenstange.


    Am 27. Februar kehrte die Schnigge S1 aus Edinburgh doch endlich heim.
    Ich hatte sie kurfristig dorthin beordert, um nach Angeboten Ausschau zu halten.


    Am 3. März war ihrerseits die Matros Waff wieder zuhause.
    Sie hatte in Memel nochmal ordentlich "geladen"


    Und die Schnigge 1 war nur noch 2 Tage entfernt.



    PH

  • Die Lage am 3. März
    Es mußte einfach mehr Bier her !
    Ansonsten waren zumindest einige Bedürftnisse befriedigt.


    Am 5.März war die Westland K2 fertig.
    Dank der Vorsorge konnte sie schnell bemannt werden.


    Die nötigen Waffen erhielt sie noch von der Stettin, die gerade eingelaufen war.


    Am 8. März konnte der Westland Konvoy endlich ablegen - nur woandershin, als es den Anschein hatte.


    Der Konvoy hatte erst einmal die Aufgabe, mit genug Baustoffen beladen,
    nach Thorn zu fahren, damit dort endlich das überfällige Kontor eröffnet werden könne.
    So geschah es.
    Am 10.März wurde das Kontor zu Thorn in Auftrag gegeben.



    PH

  • Am 12. März fuhr die Matros Waff erneut nach Thorn.
    Es galt nochmals Matrosen zu rekrutieren


    Am 16. war es endlich soweit.
    Mit einem voll bemannten Orlogschiff und einem starken Begleiter sowie 2 Schniggen
    stach der Konvoy Westland erstmals in See um die Städte an Schottlands, Englands und Flanderns Küste sowie Köln
    nach günstigen Waren abzuklappern.
    Zugleich wurden einige Eisenwaren mitgeführt, um sie dort zu verkaufen.


    Sollten Kapitäne zu finden sein, wären sie natürlich gerne eingeladen,
    mitzureisen.


    Am 31.März sah ich mir eine sogenannte "Meinungsumfrage" an.


    Für die kommende Wahl zum Bürgermeister standen 4 Kandidaten an,
    wobei ich an erster Stelle geführt wurde.


    Aber zu Hochmut war dies kein Anlaß.


    Vielmehr zu ernster Sorge, denn ich wußte nicht ansatzweise,
    wie die kommenden Wochen ausgehen würden, geschweige denn,
    wie ich in einer Belagerung standhalten könnte - mit DER Miliz !


    So stellte ich erst einmal den Antrag, die Miliz aufzustocken.


    Am 13. März erhielt der Konvoy Westland seinen dritten Kraier, dafür wurden die Schniggen wieder
    herausgenommen, um kleinere Aufträge, wie Waffentransport oder Rekrutierung durchzuführen.




    PH

  • Am 14. April wurde abgestimmt über meinen Antrag.
    Als ich die Nachricht über den Beginn der Sitzung erhielt,
    eilte ich ins Rathaus, betrat den Sitzungssaal und legte einen kleinen farbigen Zettel
    auf einen Stapel.


    Diese Abstimmung was alles andere als geheim.


    Wie befürchtet, lehnte die Mehrheit den Antrag ab



    Irgendwie fühlte ich mich blamiert.


    So buchte ich diesen Tag unter dem Posten "Lehrnen im Leben" und ging weiter meinen
    Handelstätigkeiten nach.



    An endlosen Wochen Bauzeit war am 18. April endlich das Kontor zu Thorn fertig.



    Umgehend ließ ich die Anweisung heraus, daß Felle und Wein eingekauft werden sollten.
    Eisenwaren hingegen wurden verkauft.
    Mehr konnte und wollte ich auch nicht als Handelsgüter umschlagen.
    natürlich wären Holz und Leder noch verkäuflich,
    aber ich wollte es nicht. Punktum.


    Außerdem lief an dem Tage der vierte "Westland" Kraier vom Stapel


    Die Versorgungslage vom 21 April 1302.



    Der agressive Biereinkauf auch im Westen funktionierte.
    Felle waren ebenfalls ausreichend gelagert, es begann als Exportgut mitzureisen.


    Wein - kein Kommentar :D


    Getreide war auch wieder ordentlich vorhanden,
    alleine an Fleisch und Fisch mangelte es,
    so daß die Bevölkerung hier einen klaren Mangel erkannte.


    Das schlug sich auch in der Bevölkerungszahl nieder,
    eine Abwanderungswelle drohte und damit das frühe Ende meiner ambitionierten Pläne ?


    PH

  • Am 23. April zeigte sich der Erfolg meiner agressiven Hamsterkäufe in den Kontoren
    Danzig hatte 100 Bier zusammenbekommen.


    Am 24. fand ein außerorentlicher Hansetag in Königsberg statt.
    Wie immer war die Versammlung im Rathaus angesetzt.
    Früher nahm ich das überhaupt nicht wahr,
    aber als Ratsherr und Patrizier war es mir eine Ehrenpflicht,
    mein Recht zur Teilnahme auszuüben.


    Ich betrat das mit Fahnen und Tuch festlich geschmückte Gebäude


    Es sollte ein Bußgeld gegen Haarlem verhängt werden,
    das Keramik verteuert habe.
    Keramik bezog ich aus Ahus, insofern war mir das Thema eigentlich egal.



    Obgleich ich kaum annahm, daß es wirklich nützte,
    stimmte ich für den Antrag.


    So wurde er denn auch mehrheitlich beschlossen !



    Es wurde allmählich wärmer,
    die Tage der produktionsbremsenden Kälte waren vorbei,
    in denen vom Dezember bis Ende März nur die Hälfte bis 2/3 der Landwirtschaftsgüter erzeugt wurden.
    Es würde sich also nunmehr durchaus lohnen können, eigene Getreidefarmen zu errichten.


    Ich war mir noch nicht schlüssig, ob Hamsterkauf oder Eigenproduktion angesichts der schlimmen Stimmung in Danzig angezeigt waren.




    PH

  • Am 29. April legte der Danziger Konvoy mit Baumaterial an Bord ab.


    Nach langem Zögern hatte ich mich dazu durchgerungen,
    nicht länger alleine auf die Stadtproduktion der ohnehin notleidenden Danziger Bevölkerung
    zu vertrauen, sondern mit der Eigenproduktion zu beginnen.


    Sicher würde hier noch eine Verbesserung der Versorgung notwendig,
    denn Arbeitskräfte strömten nicht gerade in die Stadt.


    So wurde am 30. April der Grundstein zu meinem ersten Danziger Getreidehof
    und damit dem ersten Produktionsbetrieb außerhalb Königsbergs gelegt.



    Es bedurfte wohl keiner weiteren Erklärung, daß die finanzielle Lage äußerst prekär war.


    Wollte ich weiter expandieren, mußte ich an Geld kommen.


    Die Stadt bot wenig Möglichkeiten, so mußte ich an den Landesfürsten herantreten.
    Erneut hatten sich im Kontor Unmengen an Wein gesammelt.
    nahezu 900 Faß standen herum und fanden keinen Abnehmer.


    Am 2. Mai traf ich mich mit dem Gesandten des Fürsten und erkundigte mich nach dem Preis für Wein.


    Zuerst verkaufte ich also den Wein an die Stadt, bis der Preis des Fürsten erreicht war.


    Der restliche Wein wurde an den Fürsten geliefert.
    Der stattliche Ertrag aus diesem Geschäft katapultierte meine Barschaft in enorme Höhen.


    Ein äußerst lohnender Handel, die Gewinnspanne hatte mit 35 Gold pro Faß doch satte 18 % betragen.
    In diesen Tagen ein guter Wert für eine an sich nahezu überflüssige Massenware,
    die doch als Luxusgut nur wenige Abnehmer fand.


    Der Fürst, so kalkulierte ich zudem, würde unsere schöne Stadt nicht noch einmal heimsuchen wie noch vor 2 Jahren.


    So mit Gold ausgestattet, konnte ich weitere Pläne schmieden.


    PH

  • Am 5. Mai war der vierte Kraier "Westland" fertig geworden und schloß sich dem Konvoy an.


    Um ein wenig des Gestankes in den elenden Gassen Herr zu werden,
    beschloß ich den teilweisen Ausbau zu gepflasterten Straßen.
    Ausbau mitttels weiterer Betriebe war ja gegenwärtig unmöglich,
    also investierte ich lieber das Material in die Stadt.


    Meinem Ansehen sollte des noch nützlich werden.


    Am Gold sollte es nicht scheitern,
    aber Ziegel waren Mangelware.
    Memel produzierte einfach zu wenig.


    Am 9. Mai traf eine Mitteilung Weizmanns ein.
    Wieder einmal war ein Schuldner wortbrüchig geworden.
    Der Händler Plönnes hatte eine Schuld von ganzen 20182 Goldstücken,
    die er nicht bezahlen konnte - oder wollte.


    Natürlich appellierte man an meine Großmut,
    aber von freundlichen Gesten bekommt man keine Stadt satt.



    Ich ordnete umgehend die Pfändung an.
    Mit 11 Last Fisch konnte ich ja recht zufrieden sein,
    aber 99 Last HOLZ sprengten wieder einmal alles Maß.


    Daß der Fisch nicht alt werden würde,
    war mir klar.


    Mehr als darüber freute ich mich, daß in Danzig endlich die Getreidefarm ihre Arbeit aufnehmen konnte.



    Konnte !


    Aber wann würde sie produktiv sein und genügend Arbeitskräfte aufweisen ?




    PH

  • Am 13. Mai fand der Westland Konvoy in Newcastle einen weiteren Kapitän


    Um die Versorgung Thorns zu verbessern und gleichzeitig so viel wie möglich zu bekommen,
    änderte ich die Kontorsverwaltung ab.


    Wein und Felle sollten nahezu grenzenlos aufgekauft werden,
    zugleich diente die Stadt als Abnehmer von Eisenwaren, Salz und keramik,
    die sich in Königsberg auch schon türmte.


    Am 19. Mai fanden in Königsberg die Wahlen zum Bürgermeister statt.


    Hatte ich in den letzten Umfragen noch hinter dem Amtsinhaber gelegen,
    konnte ich dessen Vorsprung doch noch aufholen.


    Leider zählte bei Stimmengleichheit der Amtsinhaber als bestätigt,
    wodurch ich NICHT gewählt wurde.

    Eigentlich war ich froh darüber,
    denn noch hatte ich genug eigene Sorgen.


    Eine aktuelle Gesamtliste meiner Schiffe wie sie sich am 23. Mai darstellte:



    Um mein Ansehen weiter zu steigern,
    stiftete ich 2 Brunnen, die am 24. Mai fertig wurden.


    Es lief etwas zäh dieser Tage.



    PH

  • Am 27. Mai fand in Memel ein neuer Kapitän seine Anstellung.
    Er wurde auf einer Schnigge im Empfang genommen und nach Hause gebracht.


    Dank der permanenten Nachbauten von Schiffen war auch der Bedarf an Kapitänen hoch.
    Gewisse personelle "Reserven" wollte ich für später haben, also baute ich immer weitere Schiffe,
    sobald die Gefahr bestand, ein neuer Kapitän würde keines mehr abbekommen.


    Der Westkonvoy klapperte die Städte im Westen ja mit ab.


    Am 29. Mai hatte sich die Lage in Stettin soweit gebessert,
    daß ich es "wagen" konnte, eine weitere eigene Getreidefarm zu errichten.



    Ein weiterer am 5. Juni fertiggestellter Kraier wurde dem Memelkonvoy zugewiesen,
    der somit enger an Königsberg angebunden auch mehr Grundversorgungsgüter transportierte.
    Die Route begann, die hohen Reserven zu verteilen.


    Nachmittags wurde mir ein Schriftstück zugestellt, das mich erschreckte


    Der miese kleine Gauner Küfer !
    Blanker Neid war wohl der Antrieb zu der Tat.
    Da ich aber das Gros meiner Lagerbestände über die ganze Stadt verstreut eingelagert hatte
    und somit keine große Wachmannschaft benötigte, konnte er keinen Schaden anrichten.
    Die Wache stellte den Mann und die Stadt erhob Anklage.


    Am 9. Juni war genug Material in Memel, um die dortige Holzproduktion zu beginnen.


    Das Wesentliche der letzten Wochen waren das Ausbleiben von Piratenübergriffen und die
    Abstinenz jeglicher Pfändungen.
    Alle Darlehen wurden zurückbezahlt und Bargold war zunächst kein Thema.


    Die Stimmung stieg zuhause merklich an.
    Auch in Danzig und Memel war die schwere Krise nach einhelliger Meinung überstanden.


    Ich rüstete mich aber nun für ein Unternehmen, das meine Flotte an Gestade führen sollte,
    die ferner lagen als je eines meiner Schiffe gefahren war.


    PH

  • Am 9. Juni legte ich den Grundstein für das erste Ziegelwerk in Memel.
    Angesichts der sich erholenden Städte und weiterer geplanter Kontore
    mußte ich dringend auf eine eigene Produktion setzen.


    Aufkauf brachte mir bei Weitem nicht die erforderlichen Mengen,
    zumal der Laderaum für wichtige andere Importe fehlte.



    Tags darauf wurde eine neue Eisenschmelze in Königsberg in Auftrag gegeben.
    der Überschuß pro Produktionswoche betrug gerade 1/2 Last,
    da die Anzahl der Schmelzen und Werkstätten im Gleichgewicht waren.
    Eisenerz aber stellte zudem einee gute Handelsware dar, die Memel benötigte.


    Wie ich in der Gilde erfahren hatte,
    waren im Mittelmeer bereits einige wenige Städte und Umschlagsplätze entdeckt wurden,
    die als Handelspartner für die wichtigen Güter Tuch, Wein und Gewürz infragekamen.


    Es war allmählich an der Zeit, auch diesen Bereich der Welt in das Handelsnetz einzubeziehen.
    Nach Ankunft der Westlandschiffe von ihrer letzten Reise wurden sie repariert und auf ihre neue Aufgabe vorbereitet.


    Am 13. Juni wurde die Route für die erste Entdeckungstour festgelegt,
    die ich von der französischen Biscaya bis nach Marokko führen ließ.



    Der Westland Konvoy stach in See.
    nachträglich ärgerte ich mich darüber, denn eigentlich hätte ein einzelner Kraier diese Aufgabe auch übernehen können.
    Aber war tut man nicht alles, solange man es nicht besser weiß ;)




    Am 14. Juni war die Ziegelei fertig.
    Von nun an konnte ich - hoffentlich bald - auf eigene Produktion zurückgreifen.



    PH

  • Die Stimmung in Königsberg am 16. Juni war hervorragend.
    Jedenfalls deutete nichts darauf hin, daß die Stadt noch irgendeinen spürbaren Mangel leidete.
    Außer Gewürzen war jede nötige Ware vorhanden und die Markthalle hatte entsprechende Vorräte.


    Die insgesamt 3958 Einwohner setzten sich nun wie folgt zusammen:


    Reiche: 526 = 13,3 %
    Wohlhabende: 915 = 23,1 %
    Arme: 2407 = 60,8 %


    Alleine die 110 Bettler machten mich doch zuversichtlich,
    daß bei weiter guter Versorgung meine Expansion weitergehen könnte.



    Am 18 Juni hatte endlich das Sägewerk in Memel nachgezogen.



    Nun, so hoffte ich, würden die Ziegel auf die Holztransporte aus Königsberg verzichten können.


    Die dortige Eisenschmelze wurde am 19. Juni fertiggestellt.

    Schnell fanden sich die benötigten Arbeitskräfte ein.


    Bereits nach 3 Tagen waren bis auf 6 alle Arbeitsplätze besetzt.


    Zugleich feierte Königsberg damit den Tag, an dem erstmals seine Bevölkerung auf 4000 Personen angewachsen war.


    Am 24. Juni heuerte auf dem Geleitschiff des Stettinkonvoys ein weiterer Kapitän an.

    Die entsprechenden Schiffe waren stets bereit, zuweilen jedoch wurde ein Konvoy von 2 Kapitänen begleitet.





    PH

  • Zum Vergleich die Bevölkerung vom 25. Juni.
    Also - Krise sah anders aus.
    Ich konnte die Aufgabe als erledigt ansehen.



    Am 28. Juni fuhr die Hilfsschnigge, die sonst Matrosen und Waffen brachte,
    mit einer Ladung Holz und Ziegel nach Danzig. Ziel der Fahrt war dann Stettin.


    Just in dieser Stunde erhielt ich von Weizmann wieder einmal einen jener Briefe,
    daß ein Schuldner - diesmal der Krämer Küchmeister - seine Verpflichtungen nicht erfüllen könne.




    Selbstredend, daß ich sofort die Pfändung anordnete
    Der Kontorsverwalter freute sich über 64 Getreide und 14 Fisch.


    "Endlich mal KEIN Holz" soll er dem Lieferkarren entgegengerufen haben.


    Angesichts der neuen Aufgaben, die ich mir gestellt hatte,
    ordnete ich am 1. Juli 1302 den Bau weiterer vier Kraier an.


    Meine Pläne wiesen nach Süden.
    Dort, wo die Sonne heiß brannte, die Luft vor Spannung brodelte und die Seefahrt noch ein echtes Abenteuer war.



    PH

  • Für meine gute Versorgung feierten mich die Menschen.
    Die Bügermeisterwahl im nächsten Jahr strebte ich nun zu gewinnen an.



    Das "Bauschiff" hatte in Malmö einige Ziegel zusammengekratzt und fuhr damit nach Stettin.
    in Danzig hatte es keine Ziegel bekommen können.


    Inmitten einer Hungersnot, am 10 Juli 1302, begannen die Baumaßnahmen meines Kontors in Stettin.



    Es war mit klar, daß hier mit den Produktionen von Fleisch und Leder begonnen werden mußte.
    Die Versorgung der Stadt stellte hohe Anforderungen, die ich durch einen starken Konvoy zu erfüllen gedachte.


    Getreide kam genug aus Danzig,
    Salz konnte ich zuhause auch entbehren.
    Somit war nur noch der fehlende Ziegel eine Herausforderung.


    Am Morgen den 14 Juli strömten die Menschen auf den Marktplatz und zogen von dort an mein Kontor.
    Sie hielten Pergamente und Tuch hoch und ich vernahm so etwas wie Freudenrufe und Beifall,
    als ich das Fenster öffnete.


    Der Gildemeister ging auf mich zu und drückte mir herzlich die Hand.


    "Hochverehrter Herr von Thorn,


    Eurem Wagenmut und der weisen Voraussicht ist es zu danken,
    daß wir nun zwei neue Umschlagsplätze im Mittelmeer gefunden haben.


    diese Nachricht kam soeben herein"


    Mit diesen Worten gab er mir eine Nachricht.



    Der Konvoy setzte indes seine eigentliche Handelsreise wieder fort.




    PH

  • Ich nahm derweil die Reisedokumente zur Kenntnis,
    die mir der Konvoy per Kurier hatte zukommen lassen.


    Die neu entdeckten Städte:
    Santander



    Porto


    Es war beiden gemeinsam, daß die Pech und Bier benötigten,
    dafür Wein und Keramik besaßen.


    Ich grübelte. Pech - so ein Pech !
    Ich hatte gerade genug für die Schiffsproduktionen.
    Zuhause bekäme ich mehr für den wenigen Überschuß.


    Und Bier - ja das würde ich selbst gerne importieren.


    Dann noch Angebot an Wein. Oh ja, daran mangelte es nun wirklich nicht.
    Keramik ? ich könnte die Stadt Königsberg mit Tellern pflastern, wenn ich wollte.


    Und was die Hafenstadt Santander und das als Stützpunkt bezeichnete Porto
    an Unterschied aufweisen sollten, mußte ich auch erst einmal in Erfahrung bringen.


    Also außer Spesen nichts gewesen ?



    Der Konvoy wurde jedenfalls erst einmal wieder auf Kurs gebracht.



    2 Tage später meldete der Memelkonvoy, er sitze wegen Trunkenheit der Mannschaft voraussichtlich 3 Tage fest-

    Das war doch ein herber Ausfall.


    Am 23. Juli fragte das städtische Kinderheim freundlich um Unterstützung an
    Nun, die 6000 sollten mich nicht arm machen.


    PH

  • Der Weiterbau meiner Betriebe war nunmehr möglich,
    als Erstes wurde in Hinblick auf die Fischerei Hanf benötigt.
    Zudem war Hanf für den Schiffsbau erforderlich
    und die Stadt produzierte nicht mehr genug.


    Am 3. August beauftragte ich die Bauerbeiter, eine Hanffarm zu errichten.


    Am 13. August wurde zu Memel ein Fischer in Auftrag gegeben



    In den letzen Wochen mehrten sich die Meldungen, daß Piraten in der Nähe seien.
    Am 15. August war ein regelrechtes Piratensammeln vor Königsberg angesagt.


    Aufgrund der guten Sicherung griffen sie mich aber nicht an.


    Am 19. August wurde in Stettin das Kontor fertiggestellt.
    Ein Verwalter wurde eingestellt um die automatischen Warenverteilungen vorzunehmen.



    Der Westlandkonvoy hatte in Brügge einen Kapitän gemeldet.


    Der nächste fertige Kraier wurde, da kein anderes freies Schiff verfügbar war,
    hingeschickt, und am 27. August wurde der Kapitän für die "MM K1" eingestellt.


    Ich hatte verfügt, daß die nächsten Schiffe auf 'MM' für Mittelmeer getauft werden sollten.


    Mein Plan sah einen Konvoy zum Handel von Tuch und Gewürzen vor,
    da wir an Wein ja nun keinen Mangel litten, Tuch aber sehr rar und dennoch recht gefragt war.


    Die Piraten sollten ruhig weiter herumschippern,
    MICH griffen sie ja nicht mehr an.


    Ich konnte nicht ahnen, daß dieses Verhalten in Kürze eine Wendung nehmen mußte.


    PH

  • Die Stimmung in Memel war recht zufriedenstellend.
    Insofern rechnete ich mit der baldigen Besetzung der freien Arbeitsstellen.


    Am 29. August wurde der Fischer fertiggestellt.



    Um die Versorgung desselben und seiner künftigen Kollegen zu gewährleisten,
    beauftragte ich die Bautrupps, am 2.. September eine weitere Hanffarm zu errichten.


    Am Abend wurde ich in die Gilde bestellt,


    Versammelt waren die wichtigsten Händler der Stadt,
    Abgesandte der anderen Städte und sogar ein Vertreter des Landesfürsten.


    Mein Westlabd Konvoy war gerade von einer Route zurückgekehrt und hatte von wilden Übergriffen des Piraten Plekow berichtet.
    der letzte geplünderte Händler habe etliche Faß Bier und noch dazu Getreide verloren.


    Der Gildemeister richtete das Wort an mich:


    "Herr von Thorn,
    es ist Eure Aufgabe, den Handelsweg wieder freizumachen.
    Wir stecken in einer Versorgungskrise, wenn die Händler den Weg zum Hafen nicht mehr wagen können,
    weil draußen die Seeräuber ungestraft herumfahren und alles plündern dürfen, was nicht bei Drei außer Schußweite ist.


    Sie sind ab jetzt zuständig für die Sicherheit des Hafens Königsberg."




    Ich entschloß mich dazu, die Westland mit dem Angriff zu beauftragen.
    Der Konvoy lief am 3. September abends aus und erreichte den vermuteten Aufenthaltsort Pleskows um Mitternacht.


    Als die milde Nacht zuende ging, hob sich langsam die rote Scheibe der Morgenröte über die nahe Küste.


    Die Herbstsonne glitzerte rubinfarben auf den sich kräuselnden Wellen der See, die durch laue Winde von Süden her aufgewirbelt wurde.
    Einige Stunden waren vergangen, doch außer fernen Handelsfahnen wurden keine verdächtigen Erkenntnisse gemeldet.


    Der Konvoyführer hatte alle Kapitäne zur Besprechung versammelt.


    "Gebe allen Schiffen die Weisung: Klar bei Werken und Bliden,
    alle Mann an Deck, Entermannschaften bereithalten, Westland 1 und 2 gehen frontal, Westland 4 Luv und Westland 5 Lee vor.
    Westland 3 schließt achtern auf, wenn ich Reichweite.


    Ohne gesondertes Kommando Angriff auf erkannten Feind, sobald Flaggschiff signalisiert.
    Wegtreten"


    Die Beiboote brachten die Kapitäne auf ihre Schiffe zurück.


    Der Ausguck an Bord des Flagschiffes sichtete gegen die aufgehende Sonne im Osten wenige Seemeilen vor der frischen Nehrung
    einen Kraier, der sich verdächtig schnell in Richtung offener See näherte.


    Der Kapitän sendete das vereinbarte Erkennungssignal der Hanse, ein dreimal flackerndes Licht.
    Es kam keine Antwort.


    Wieder gab er das Signal, aber erneut keine Antwort.
    Die Entfernung betrug noch etwa 4 Meilen.


    Da erkannte der Ausguck das Zeichen Pleskows.


    "Setzt Signal - heißt Flagge" rief es von der Brücke.



    PH