Beiträge von Swartenhengst

    Die Frage der Straffähigkeit von Sondersteuern in Niederlassungen halte ich gar nicht mal für das Wichtigste dabei, denn man ist ja dann in der Regel schon Eldermann und kann die Anklage problemlos unterdrücken. Worüber ich gerade nachdenke, ist, ob man damit die KI-Aktivitäten nicht wenigstens eine Zeit ausschalten kann. Denn in Köln habe ich es wiederholt geschafft, durch schnellen Mauerausbau die KI zu lähmen, weil sie nach den Mauergebühren kein Geld mehr für Neubauten hatten.


    In meinem Contestspiel habe ich ein wenig rumprobiert, in Riga muss ich als Händler von einer 999.999 GS Sondersteuer etwa 630.000 GS zahlen. Die beiden KI-Händler, die zusammen immerhin 3 Wohnhäuser und 4 Salzsieden besitzen müssten demnach den Rest bezahlen (könnte man natürlich über den Hotseatmodus nachprüfen, habe ich noch nicht gemacht). Wenn man dies ein paar Mal wiederholt, dürften deren Reserven ziemlich schnell hinüber sein und sie können nicht mehr selbst bauen. Bei den meisten Niederlassungen ist das sicher nicht so schlimm, weil die Bauaktivität der KI sich in Grenzen hält, aber bei solchen mit Wein oder Fell könnte das schon eine Überlegung wert sein.

    Gesil


    Ich denke auch nicht, dass es so einfach ist und die Warenverteilung nur wegen einer vollgebauten Stadt bestimmt wird. Schließlich habe ich gleichzeitig Hamburg und Groningen zugebaut, Harlingen ist jetzt im März 1306 nachgefolgt. Dennoch gibt es weder Bier, noch Getreide, noch Hanf, noch Eisen.
    Nur ist es andererseits bei mir so, dass auch die anderen möglichen Produktionsorte für Erz und Tran nicht mehr so viel Platz bieten. Insbesondere Scarborough und Brügge für Erz bzw. Bergen für Tran haben nur mehr wenig freie Stellen, so dass für effektives Erz sonst nur Köln (Hilfe!) und für Tran insgesamt nur London bliebe. Da einen Zusammenhang zu sehen, schiene mir nicht ganz abwegig.

    @Don Shlicer


    Ja, hatte gehofft, dass das so aus meinem Text hervorgeht. (Tran ohne ineffektiven Fisch geht ja wohl nicht.)


    Mandela
    Kann ich probieren, geht dann nur nicht so schnell, weil der Materialaufwand größer ist. Und es ist ja nicht so, dass in den fünf Städten keine Brauereien stehen, ganz im Gegenteil. Dagegen gibt es in Ripen nur wenige Töpfereien und schon gar keinen Imker, trotzdem kommen die Waren.

    Edinburgh, den 01. März 1306


    Der Hanserat in seiner unendlichen Weisheit beauftragte heute den Eldermann Tronder Nybakken, den Swartenhengstschen mit dem Aufbau einer Niederlassung in Rostock. Dort sollten zukünftig Eisenerz, Keramit und Tran produziert werden. Außerdem dürften Fischabfälle aus der Tranproduktion verkauft werden. :D :D :D :D :D


    Es geht also!


    Wie kommt es? Ich habe die Zuteilung bei Testläufen vom 2.1.1306 aus bekommen, zunächst im Februar noch ohne Keramik und dann ab 1.3. in der geschilderten Variante. Daraufhin habe ich beschlossen, lieber keine Gefangenen zu machen und bin im Gewaltmarsch 2 Monate ohne Neubauten vorgeeilt, um die Tranversorgung meiner Hanse auch für große Zeiten garantieren zu können.


    Zur Deutung, wie das funktioniert hat:
    Im Verlauf seit Anerkennung der letzten Niederlassung hatte ich in Tönsberg Fisch, Holz, Honig, dann Erz, Fisch, Honig bekommen, zeitweise parallel Rostock mit Erz, Keramik, Fisch und schließlich nur noch Rostock.


    Zwischendurch bin ich für die Kombination Erz, Fisch, Honig der Aufforderung von Antigonos nachgekommen und habe Produktion und Verbrauch verglichen.

    • Honig: Verbrauch: 1971,5 Fass, Produktion (Winter): 1862,4 Fass
    • Erz: Verbrauch: 655,4 Last, Produktion 827,2 Last
    • Tran (für Fisch): Verbrauch: 2870 Fass, Produktion: 3635 Fass
    • Wein: Verbrauch: 3100 Fass, Produktion 911 Fass


    Dabei habe ich den Verbrauch für Honig, Tran und Wein anhand des Verbrauchs in Hamburg hochgerechnet, ist also nur auf etwa 10% genau. Aber dennoch sollte klar sein, dass eine zu geringe Produktion für die Warenverteilung nicht verantwortlich sein kann.


    Dann bin ich ins Sinnieren gekommen anhand der Liste aller im Hanserat diskutierten Waren: Alles sind Waren, die in Ripen produziert werden, bis auf Fisch und Honig sogar effektiv. Und in der Tat habe ich Ripen im November komplett zugebaut, am 2.1. wurden schließlich die letzten Fischereien zugebaut. Sollte also an Mandelas Idee vom mangelndem Produktionsplatz in den 16 Originalstädten etwas dran sein?


    Dass es ganz so einfach nicht ist, hat ein Testvorlauf für die nächste Niederlassung (vermutlich Flensburg X( )gezeigt, vor dem ich kurzerhand die fünf Bierstädte mit Ziegeleien und Pestkochern dichtgebaut habe. Dennoch kam Erz, Holz und Keramik.


    Und schließlich gab es noch den üblichen Gemeinheitsfaktor. Wenn ich am 21. Februar einen Expeditionskonvoi mit 6000 Fass Wein in Harlingen entladen hätte (Lager war noch mit über 6000 Fass gefüllt), hätte es am 1.3. Honig statt Keramik gegeben. ?(

    Gesil


    Bin noch lange nicht soweit, Novgorod auch nur halb ausgebaut zu haben. Die Hanse ist groß. ;)


    Aber ich liebe diese Diskussion. Da spricht das Orakel von Delphi, äh Ascaron einen bedeutungsschwangeren Satz und schon streiten die Auguren trefflich darüber, was Bedarf heißen soll. Wir sind aber einen großen Schritt weiter, denn wir wissen jetzt immer hin, dass von Ascaron keine Hilfe zu erwarten ist. Vielleicht wissen sie es selber nicht mehr und der Mensch, der es damals programmiert hat, ist inzwischen zum Eremiten mutiert.


    Also, nur mal so zu Entmutigung, was kann "Bedarf der Hanse" heißen?
    [list=1]
    [*]Derzeitiger Mangel am Produkt
    [*]Früherer, evtl. häufiger auftretender und daher erneut zu erwartender Mangel am Produkt
    [*]Derzeitig zu wenig Produktionsstätten für die Größe der Hanse
    [*]Früher, evtl. häufig auftretender und daher wieder zu erwartender Mangel an Produktionsstätten im Verhältnis zur Größe der Hanse
    [*]Rückgang des Warenbestandes des Produkts in jüngerer Zeit
    [*]Zu wenig Bauplätze für das Produkt
    [*]Zu wenig Produktionsstandorte für das Produkt
    [*]Auch die KI baut die entsprechenden Betriebe, daher ist zu erwarten, dass verstärkt Bauplätze für das Produkt nachgefragt werden.
    [*]Die KI baut die entsprechenden Betriebe nicht, daher muss sich die Hanse auf einen einzigen Bauherren verlassen. Weil das zu wenig ist, müssen Alternativen her.
    [*]Die Ware wird importiert, scheint also knapp zu sein.
    [*]Die Ware wird exportiert, daher muss die Produktion gesteigert werden, um die Exportnachfrage zu erfüllen.
    [*]Eine Kombination einiger der vorstehenden Punkte
    [/list=1]


    Ich will nicht behaupten, dass alle diese Punkte eine Rolle spielen. Bei einigen bin ich mir sogar sicher, dass sie es nicht sind. Nur heißt das für mich, dass die Aussage "die Verteilung der Produktionsmöglichkeiten richtet sich nach dem Bedarf in der Hanse." zur Aufhellung der Frage nur soviel beiträgt, als dass es sich offenbar nicht um einen Zufallsgenerator handelt.

    Also, mit inzwischen 10 effektiven Fischereistandorten und dem 11. vor der Tür (sprich im Angebot) bin ich mir sicher, dass das mit der Verteilung im Editor nichts zu tun hat.


    Ansonsten habe ich so den ein oder anderen Verdacht, will aber nicht mehr drüber nachdenken, wie jetzt was womit zusammenhängt. Vielleicht muss man in Bergen mit dem Kneipenwirt plaudern, während in Novgorod eine schwarze Katze die Kirche umrundet und ein Pirat mit seinem Schiff vor Newcastle einen Eisberg rammt, um seine Wunschproduktion zu bekommen.


    Mir ist das egal, stattdessen versuche ich Testläufe zu machen, um festzustellen, welche Kombinationen wohl so irgendwann im nächsten Jahr angeboten werden. Im realen Spiel versuche ich dann unter diesen eine der besseren zu erhalten. Momentan sind für meine achte Niederlassung Fisch, Holz, Honig, Keramik und Erz (Hallo, Gesil!) zur Auswahl und als Orte Tönsberg und Rostock. Sollte ich irgendwann die Kombination Erz, Fisch, Keramik in Tönsberg bekommen, wäre ich richtig glücklich.


    Natürlich träume ich davon, in der 10. Niederlassung Stockholm mit Bier, Getreide und Wein zu bekommen, aber Hoffnungen, herauszubekommen, wie ich das planen kann, habe ich mittlerweile aufgegeben.

    Mandela
    In Hamburg solltest du eigentlich keine Platzprobleme bekommen, denn da sollte der Bau der zweiten Mauer schnell genug gehen, bis der Bauplatz im Innern nicht mehr ausreicht. Bedingung dafür ist natürlich, dass die Betriebe alle außerhalb der Stadtmauer gesetzt werden.


    Allerdings ging es bei mir eben nicht um einen möglichst großen Ausbau der fünf Städte meiner Binnenhanse, sondern darum, ein stabiles und profitables Zentrum zu schaffen, das mir genug Material und Geld abwirft, um damit die anderen Städte schneller aufbauen zu können. D.h. als die Städte ungefähr sieben- bis achttausend Einwohner erreicht hatten, habe ich ihren Ausbau zugunsten der anderen Städte zurückgefahren.


    Und das mit den Reichen ist so eine Sache, denn einerseits sind sie zunächst sehr aufwendig, andererseits kann man mit ihnen anschließend umso größere Profite machen, und zwar durch Tuch- und Weinimporte aus dem Mittelmeer mit minimaler Belastung der eigenen Infrastruktur.


    Hanf schließlich ist gerade zu Beginn der Aufbauphase ein absoluter bescheidener Rohstoff, dessen Bedarf extrem schwer abzuschätzen ist, gerade weil es nahezu unmöglich ist, ihn irgendwo zu vernünftigen Preisen und in größeren Mengen loszuwerden, wenn man ihn selbst gerade nicht braucht (wie wäre es mit einer Drogendealervariante im nächsten Patrizierspiel?). Mein zwischenzeitlicher Neuanfang hatte nicht zuletzt damit zu tun, dass ich nach dem Hanfüberschuss zu Beginn des Spiels nicht rechtzeitig nachgerüstet hatte und Mitte Januar plötzlich ohne das Zeug da stand, es angesichts von Winterproduktion jedoch aussichtslos war, vor Ende März wieder genügend Stoff zur Verfügung zu haben. Das Problem ist aber unabhängig von der Verteilungsstrategie.

    Moin,
    ich habe im Contest mit einem System begonnen, das dem Metropolensystem nicht ganz unähnlich war, und zwar habe ich mich anfangs auf die Städte im Dreieck Harlingen-Ripen-Hamburg konzentriert (von mir "Binnenhanse" genannt). Zielrichtung war dabei, möglichst schnell von allen Waren 9 effektive Betriebe je Stadt hochzuziehen, um möglichst schnell in den Genuss der Produktionsboni zu kommen. Im einzelnen waren dies (in Reihenfolge der Produktionspriorität):


    Bremen: Ziegel, Eisen, später auch Tuch
    Groningen: Fisch, Hanf, Salz, später auch Eisen
    Hamburg: Getreide, Bier, Wolle, Fisch für den Eigenbedarf
    Harlingen: Holz, Fleisch/Leder, später auch Pech und Eisen
    Ripen: Erz, Holz, Tran, später auch Fleisch/Leder


    Aufgrund der kurzen Versorgungswege sollten die Kosten und vor allem der Schiffsbedarf niedrig gehalten werden. Erst als mein Material- und Geldvorrat die Baukapazitäten der Städte erschöpft hat, habe ich begonnen, auch außerhalb zu bauen, dabei zunächst mit den Schwerpunkten Boston und Newcastle (wg. Ziegel) sowie Edinburgh (2. Zentrallager).


    Im Prinzip hat das alles auch ganz gut geklappt, Probleme mit der Bevölkerungszufriedenheit habe ich nicht gehabt, eher mit den Bargeldreserven. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich mich stark auf die Grundnahrungsmittel konzentriert habe.
    Irgendwann bin ich dann ebenfalls in die eigentlich vorhersehbare Schwierigkeit mit dem vollgebauten Ripen gekommen. D.h. wenn ich noch mal anfangen würde, würde ich in Ripen auf die Holzproduktion zunächst bis auf 2 oder 3 Sägewerke für den Eigenbedarf ganz verzichten und dafür entsprechend mehr in Harlingen bauen.