Beiträge von volatile_void

    Vom Anspruch an Spielvermögen ein deutlich feststellbarer Rückschritt! ... leider ... aber hier schafft ein modden eventuell "bald" Abhilfe?


    Naja, soweit ich das bis jetzt verfolgt habe gibt es bisher noch kein offizielles Statement ab wann und in welchem Umfang man das Spiel modden können wird.


    Ich habe bisher das Spiel nicht gekauft, weil ich den Eindruck habe dass es fast ausschließlich ein Rückschritt gegenüber P2 ist. Neben den weiter oben im Thread genannten Punkten finde ich zudem auch einige der neuen Handelswaren nicht gut durchdacht.


    Die Metherstellung scheint mir zum Beispiel unlogisch. Wenn ich das richtig verstehe können die Bewohner einer Stadt Honig herzustellen, kriegen aber die Veredelung zu Met nicht hin, während andere Städte, die Honig nur als rare Importware kennen, diesen effizient zu Met weiterverarbeiten können. Ich würd ja annehmen dass sich das Wissen zur Metherstellung eher mit dem Wissen zur Honigherstellung gebildet hat als anderorts unabhängig davon.


    Wieso Stockfisch in einer Räucherei hergestellt wird und wofür dabei Salz benötigt wird erschließt sich mir auch nicht. Stockfisch der damaligen Zeit war soweit ich weiß luftgetrockneter, nicht eingesalzener Fisch. Vielleicht liegt hier eine Verwechslung mit dem Heringsfang vor Schonen (kein Stockfisch!) vor?


    Den Kleidungshandel kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen. Ging das nach Bestellung? Wie hat der Kunde aus Bergen seine Körpermaße dem Schneider in Brügge übermittelt? Oder gab es damals schon einheitliche Konfektionsgößen? ;)


    Zugegebenermaßen gab es auch in P2 die eine oder andere Ungereimtheit im Warensystem, zum Beispiel ist die Verwendung von Tuch zum Schiffbau nicht so wirklich überzeugend. Welchen Schiffsteil haben die denn damals aus Tuch gefertigt, etwa Gardinen? Die Segel können es nicht gewesen sein, den Segeltuch wurde damals aus Hanffaser und nicht aus Schurwolle gefertigt. Naja, immerhin ist Schurwolle dafür vielleicht besser geeignet als das Baumwollsegeltuch aus Anno 1602. ;)
    Ich vermute mal der Tuchverbrauch beim Schiffbau wurde beibehalten. Wäre zwar eher ein kleinerer Fehler in der Logik des Spieles, ich wundere mich aber immer wieder wie harnäckig solche Logikfehler in Aufbau- und Handelsspielen verbreitet sind.


    Im Vergleich finde ich die Handelswaren bei P2 stimmiger, obwohl manche der P4 Waren durchaus auch überzeugen, wie z.B. die Käseproduktion.


    Wäre interessant, ob man das Warensystem in Zukunft auch modden können wird..

    Zitat

    Originally posted by Bagaluth
    Ich habe mal versucht aus folgendem sceenshot die 19 abgebildeten Waren zu ermitteln:
    ...
    Von links nach rechts und von oben nach unten leite ich daher die folgenden 19 Waren ab:


    Zwischen "Eisenwaren" und "Fische" seh ich auf dem Screenshot ja nochmals "Bier", allerdings mit geringfügig anderem Icon.
    Eventuell wird im P4 Warensystem zwischen "Bier" und "Gerstensaft" unterschieden ?( (wie z.B. in Patrizier-Online)

    Zitat

    Originally posted by Hanseat09
    Korven : Auftrag in der Kirche: Bitte fahrt zum Rand der Erdscheibe und schreibt den Erdenbewohnern im runterfallen noch eine Grußkarte :crazy:
    Die Kirche war glaub' ich zu dieser Zeit zu beschränkt um Expeditionen zu subventionieren...


    Soferns ernst gemeint war:
    Im Mittelalter war aber die Kugelgestalt der Erde die vorherrschende Lehrmeinung (auch die der Kirche). ;)
    siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde

    Builder


    Stimmt, Kupfer & Zinn als Verbrauchswaren/Baumaterialien die ggf. weiterverarbeitet werden hört sich eigentlich schon ganz gut an. Das ließe sich vielleicht auch so umsetzen. Fände ich jedenfalls auch spielerisch reizvoll wenn es sich umsetzen lässt.


    Was die Bronzekanonen angeht will ich sicherlich nicht abstreiten, dass diese auch auf Schiffen Verwendung fanden. Ich hatte bei meinen bisherigen (Internet-)Recherchen in Bezug auf die Hansezeit aber eher den Eindruck, dass diese zahlenmäßig weit seltener waren als Geschütze aus Eisen. Kann mich natürlich auch irren.
    Wär ggf. durchaus sinnvoll Bronzekanonen als "bessere & teurere" Geschütze ins Spiel einzubauen.
    Die bessere Haltbarkeit der Brozekanonen könnte man vielleicht so umsetzen:
    Man könnte eventuell abhängig vom Gesamtzustand des Schiffes die Chance auf einen "Rohrkrepierer" bei Kanonen einbauen (Folge: Kanone weg, Schiff&Mannschaft in Mitleidenschaft gezogen). Bei Bronzekanonen wäre die Chance bzw. auch die Abhängigkeit vom Schiffszustand geringer.

    Der Thread ist zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber ich möchte trotzdem kurz ein paar Überlegungen zum Thema Patrizier-Warensystem posten.



    @Steinkohle/Koks: Die Verkokung von Kohle zu Koks wurde erst im 17.Jhdt in England entwickelt.
    Steinkohle selbst ist für die Verhüttung von Eisenerz nicht geeignet (zuviel Schwefel, Ruß, ..), somit war der Nutzen von Steinkohle im Mittelalter wohl eher begrenzt.
    AFAIK wurde Steinkohle im MA z.B. in England abgebaut und dort in Salzsieden verfeuert, was nicht gerade auf eine besondere Bedeutung der Steinkohle als Exportgut schließen lässt.


    Eisenerz (meist Raseneisenerz, seltener mineralisches Erz) wurde im Mittelalter mit Holzkohle in Rennöfen zu schmiedbarer Luppe verhüttet.
    Ich hatte das Warensystem von PII auch eher so verstanden, dass der Rohstoff "Erz" ohnehin verhüttetes Eisen (bzw Eisenbarren)
    darstellt, zumal "Erz" in der "Eisenschmelze" hergestellt wurde und unverhüttete Erze in der Hansezeit wohl eher nicht verschifft worden sind sondern gleich vor Ort verhüttet wurden.
    Auch die dazu nötig Holzkohle wurde meiner Einschätzung nach wohl eher lokal hergestellt als importiert.


    @Holz:
    Ist mit Holz im PII Warensystem eigentlich Rundholz, Brennholz oder Bauholz/Bretter gemeint? Die Produktion im Sägewerk lässt auf Bauholz schließen.
    Dass in der Hansezeit ein reger Schiffshandel mit Rundholz oder Brennholz existiert hat würde ich aufgrund des geringen Werts/Raumeinheit auch eher bezweifeln.
    Somit stellt sich die Frage ob man den Brennholzverbrauch von Produktionsstätten überhaupt in den Holzverbrauch miteinbeziehen soll. Brennholz war wohl eher vom lokalen Markt.
    Die Eisenschmelzen in PII liefen ja z.B auch ohne Holz(kohle)verbrauch.
    Bei einigen anderen Produktionsstätten ließ sich der (Bau-)Holzverbrauch in PII auch anders besser erklären.
    z.B Pechsiede benötigt Holz für die Fässer. Das Pech selbst wurde wohl auch ausschließlich aus lokalem Holz hergestellt, da sich ohnehin hauptsächlich Nadelhölzer (nur lokale Verfügbarkeit!) zum Pechsieden eignen.
    Es macht auch real einfach wenig Sinn 10 Last geeignetes Nadelholz zu verschiffen um dann (in realistischen Mengenverhältnissen) woanders ein paar Fass Pech daraus zu kochen.
    Wieso für die Ziegel und Keramikherstellung in PII dann Bauholz benötigt wird ist mir aber trotzdem nicht klar.. ?( (vielleicht kann mir das ja jemand hier erklären)


    Zitat

    Originally posted by Builder
    Ich würder über Kupfer und Zinn nachdenken. Das braucht man historisch für kannonen. Noch zu zeiten von Francis Drake waren fast alle schiffskannonen aus Bronze. Der damahlige stahl war nicht Seewaaerfest. Daher waren eisenkannonen nicht so geeigent. Zinn könnte auch für geschirr verwendung finden. Kupfer für Kochtöpfe.


    @Bronze:
    Mengengmäßig war Eisen sicherlich das klar dominierende Metall im mittelalterlichen Handel.
    In der Hansezeit waren die Kanonen meist aus geschmiedeten Eisen und nicht aus Bronze, Bronze war zu teuer.
    Für Schiffs- und Festungsgeschütze setzte sich Bronze trotz seiner Vorteile im Kanonebau AFAIK ja selbst in der frühen Neuzeit nicht gegen das billigere Eisen durch.
    Generell sehe ich ein Problem in der Verwendbarkeit von Bronze im Spiel: Die meisten Dinge die sich aus Bronze fertigen ließen ließen sich auch billiger aus Eisen fertigen.
    Für edle/sakrale Gegenstände (z.B. Kerzenständer etc. in Kirchen) ließe sich die Verwendung von Bronze vielleicht noch irgendwie argumentieren.


    @Kupfer (wurde teilw. schon erwähnt):
    Ebenso wie bei Bronze sehe ich wenig Verwendungsmöglichkeiten für Kupfer (noch dazu wenn man keine Bronze daraus produziert).
    Kupfer möglicherweise als Münzmetall, oder für Kupferkessel (Brauerei!), (Kirchen-)Dächer etc. aber das wars dann auch schon. Leider keine richtigen Massenprodukte/Versorgungsgüter..


    @Zinn:
    Zinn kam im MA größenteils aus der Region Cornwall in SW-England. Wenn die Karte so bleibt wie in PII dann ist das eigentlich schon außerhalb des "Hanseraums", könnte aber vielleicht über London abgewickelt werden.
    Bei Zinn findet sich möglicherweise Verwendung zur Produktion von Geschirr.
    Historisch wäre Zinn sogar interessant, der Dortmunder Tidemann Lemberg kontollierte zeitweise den gesamten Zinnhandel von England, aber wenn der Rohstoff Zinn ausschließlich aus einer (ziemlich peripheren) Region im Spiel kommt dann fristet Zinn vielleicht eher ein Schattendasein.


    Zitat

    Originally posted by <kam irgendwo im thread vor>
    Milch ...
    Met ...


    @Milch & Käse:
    Milch würde ich nicht als Produkt aufnehmen.
    Die Vorstellung dass mein Kapitän mit einem 500 Fass "Milchtanker" herumschippert.. naja :/
    Aber gegen eine Milchviehhaltung die Käse produziert wär wohl nix einzuwenden :)


    @Honig & Met:
    Ich würde nicht beide Produkte gleichzeitig in das Spiel einbauen.
    Met wird vom Imker hergestellt, mengenmäßig analog zum Honig.
    Met wird in den verschiedenen Bevölkerungsschichten wohl in ähnlichen Mengenverhältnissen nachgefragt wie Honig.
    Met unterscheidet sich bezüglich Logistik somit kaum bis gar nicht nicht von Honig.



    Ich fand das PII Warensystem eigentlich schon recht gut und vor allem historisch plausibel.
    Die Unterscheidung zwischen der Produktion von Hering (Fisch) und der Produktion von Stockfisch (Tran & Fisch) fand ich brauchbar gelöst.


    Ergänzen ließe es sich das PII Warensystem vielleicht noch mit:
    Käse (s.o., wobei man noch beachten müsste, dass die Warenströme dann nicht exakt so wie die Warenströme für Fleisch verlaufen).
    Wachs für Kerzen könnte eine Überlegung wert sein. Wachs wurde tatsächlich von der Hanse im Ostseeraum gehandelt. Verbrauch vor allem von der Kirche.


    just my EUR 0,02



    Ergänzung:

    Zitat

    @Bronze: ...
    @Kupfer ...
    @Zinn: ...


    Bezüglich Bronze/Zinn/Kupfer könnte man natürlich alternativ auch Eisenerz/Eisenwaren auf Erz/Metallwaren verallgemeinern um entsprechende Warenflüsse im Spiel mit abzubilden. Man muss nur aufpassen, dass dann nicht jede Stadt im Endeffekt irgendein Erz produziert oder verarbeitet. :D


    EDIT d. Pinguin:Beitragsergänzung d. Verfassers eingefügt.

    Zitat

    Originally posted by x9jaan
    Ich vermutete, das wenn Edinburgh mit 0009 beginnt und Newcastle mit 0109, das dann die nächste Stadt (Boston) mit 0209 beginnt.


    Die Vermutung kann ich nicht bestätigen. Das erste Byte jeder Stadt gibt an, ob die Stadt eine Hansestadt (00), ein Hansekontor (01), eine Hansefaktorei (02) oder PN/NL/Nicht gesetzt (FF) ist. Das zweite Byte ist die Länge des Städtenamens, bei "Edinburgh" und "Newcastle" also 09, bei "Scarborough" aber 0B (also elf).


    Edit: Blödsinn entfernt.


    Gibt es eigentlich keine genaueren Informationen über das *.kef Format? Da es ja das Brasileiro Tool gibt, muss das ja schon mal jemand "entschlüsselt" haben.


    Der Vollständigkeit halber noch die Nummern (Hexadezimal) sämtlicher Städtegrundrisse:


    Standard Grundrisse (00-17):
    Edinburgh: 13
    Scarborough: 14
    London: 0F
    Brügge: 0E
    Groningen: 15
    Köln: 10
    Bremen: 07
    Ripen: 16
    Hamburg: 03
    Lübeck: 00
    Rostock: 06
    Bergen: 0C
    Oslo: 0D
    Aalborg: 0A
    Malmö: 0B
    Stockholm: 08
    Visby: 02
    Stettin: 01
    Danzig: 05
    Thorn: 11
    Riga: 04
    Reval: 12
    Ladoga: 17
    Novgorod: 09


    Zusätziche Grundrisse:
    "Harlingen": 18
    "Boston": 19
    "Haarlem": 1A
    "Newcastle": 1B


    Die Bezeichnungen der Grundrisse entsprechen den hier dargestellten.